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SoKo

Die somatische Versorgung von Patient*Innen mit psychischer Komorbidität (SoKo)

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Träger/Förderer

Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)

Projektlaufzeit

7/2020 bis 6/2024

Konsortialführung

Prof. Dr. med. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank

Mitarbeitende

Dr. Sophie E. Groß (Operative Projektleitung)
Lara Schlomann, M.Sc. (Wissenschaftliche Mitarbeitende)

Projektbeschreibung

Menschen mit körperlichen (somatischen) Erkrankungen, wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck, haben ein erhöhtes Risiko zusätzlich an psychischen Störungen zu leiden. Umgekehrt weisen Menschen mit psychischen Störungen ein erhöhtes Risiko auf, gleichzeitig von einer somatischen Erkrankung betroffen zu sein. Studien zeigen, dass ein Teil der Menschen mit psychischen Erkrankungen die Vorsorge-, Diagnostik- und Behandlungsangebote für somatische Erkrankungen seltener in Anspruch nimmt und zudem weniger Versorgungsleistungen für somatische Krankheiten erhält als nicht psychisch Erkrankte. Das gleichzeitige Auftreten von psychischen und somatischen Erkrankungen (Komorbidität) geht oftmals mit Funktionseinschränkungen, einer Verschlechterung der Lebensqualität, einer erhöhten Sterblichkeit und höheren Versorgungskosten einher.

Methodik

Das Projekt SoKo untersuchte in den Jahren 2020 - 2024 in einem Mixed-Methods-Ansatz, also der Kombination quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden, die medizinische Versorgung von Patient*innen, die gleichzeitig an einer somatischen Erkrankung und psychischen Störung leiden.

Hierzu wurden Sekundärdaten der Versicherten der Techniker Krankenkasse in Nordrhein-Westfalen herangezogen und die Versorgungssituation im Vergleich zu somatisch erkrankten Menschen ohne psychische Komorbidität analysiert. Zudem wurden im Rahmen von qualitativen und quantitativen Primärdatenerhebungen bei Patient*innen und Versorgenden Faktoren erhoben, die förderlich bzw. hinderlich für die somatische Versorgung von Patient*innen mit psychischer Komorbidität sein können. Das Projekt erfasst hierbei sowohl die Perspektive der Betroffenen als auch der medizinisch Versorgenden. Im Rahmen der Primärdatenerhebungen wurden Einzelinterviews und Gruppendiskussionen sowie standardisierte Befragungen durchgeführt. Von den 1.160.743 TK-NRW-Versicherten sind ~48 % körperlich und psychisch erkrankt. Die häufigsten Erkrankungen sind Bluthochdruck und Schilddrüsenerkrankung sowie Depression und Angststörung.

Fazit und praktische Implikationen

Erste Ergebnisse des SoKo-Projektes untermauern bekannte Probleme hinsichtlich der knappen Ressource Zeit im Versorgungsalltag sowie Schwierigkeiten auf Grund der Fragmentierung des deutschen Gesundheitssystems. Insbesondere bei somatisch erkrankten Patient*innen mit einer komorbiden psychischen Störung, sind Lösungen an der Schnittstelle der psychiatrisch-somatischen Versorgung notwendig. Digitale Lösungen und der Ausbau von multidisziplinären Versorgungszentren sollten in Betracht gezogen werden, um den Schnittstellenproblemen zu begegnen und eine ganzheitliche Versorgung zu fördern, ohne weitere zeitliche Ressourcen seitens der Versorgenden einzufordern.

Sie wünschen weitergehende Informationen?

Bei Fragen erreichen Sie uns unter soko@lvr.de.

Publikationen

Groß SE, Schellartz I, Zielasek J, Schlomann L, Klee I, Ritschel C, Engemann S, Steffens B, Jänner M, Funken O, Juckel G, Gouzoulis-Mayfrank E. The somatic care of patients with comorbid mental disorders: protocol of a mixed-methods study aiming to identify barriers to and enablers of utilization of somatic healthcare (SoKo). BMC Health Services Research 2023. DOI: 10.1186/s12913-023-09525-1.

Konsortialpartner

Landesvertretung der Techniker Krankenkasse Nordrhein-Westfalen

LVR-Klinikum Düsseldorf

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Kontakt

LVR-Institut für Versorgungsforschung
c/o LVR-Klinik Köln
Wilhelm-Griesinger-Straße 23
51109 Köln
IVF@lvr.de

LVR-Institut für Forschung und Bildung (IFuB) / Sparte Bildung
Kölner Str. 82 / 30
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